Popel essen
… aber wie? – Die 7 goldenen Regeln der Popelkunst! In der Nase zu bohren, ist „ihhhh“. Das zu Tage beförderte Nasensekret auch noch unbeobachtet zu verspeisen, ist „ekelhaft“. Sich das Ganze dann aber noch in der Öffentlichkeit genüsslich schmecken zu lassen, übertrifft doch nun wirklich den Gipfel der Geschmacklosigkeit. So fiele wohl die Antwort der meisten Menschen aus, würden wir sie direkt fragen, ob sie Popel essen.
Doch tatsächlich belegt die Studie, dass Nasenbohrer gesünder leben. Popel zu essen, ist weder unhygienisch noch ungesund – und da weit über die Hälfte der Leute heimlich Popel essen, scheinen sie nicht nur gesund für das Immunsystem, sondern auch noch überaus lecker zu sein. Wer denkt, dass Popel essen eklig ist, der meint doch vielmehr: Jemandem live und in Farbe dabei zusehen zu müssen, wie er seine Popel verspeist, DAS ist widerlich!
Halten wir also fest: Popeln macht Spaß – und Popel zu essen, ist supergut für die Gesundheit. Doch warum geht die uns angeborene Liebe zu Popeln nach unseren Kinder-Jahren mehr und mehr verloren? Was stärkt oder dämpft unsere Nasenbohrer-Leidenschaft? Wie lauten die Antworten auf die Frage aller Fragen: Popeln ja, nur wie?
Kindern sehen wir die Liebe zu ihrem Freund, dem Popel, nach. Natürlich geben wir einen Kommentar ab wie: „Hör auf zu popeln, das ist ja widerlich!“ Und natürlich sollten wir eigentlich sagen: „Klasse, mein Schatz, und jetzt steck das saftige Nasengold in den Mund – das hält dich gesund!“ – Nein, das tun wir nicht. Popeln ist bah, pfui, igitt. Das müssen wir unseren Kindern schnell abgewöhnen, was sollen sonst die Leute denken?
Also Hand aufs Herz: Wir sind echt nicht besonders freundlich zu dem hilfreichen Gast in unserer Nase – dabei gibt es jetzt eine richtig gute Nachricht für alle bekennenden (und nicht bekennenden) Popel-Fans: die 7 goldenen Regeln der Popelkunst! Von uns für euch in diesem Artikel zusammengefasst – natürlich unter Berücksichtigung der allerneuesten Erkenntnisse aus der Psychologie. Diese Regeln funktionieren beim Kind wie auch beim Erwachsenen! Neugierig? Dann schöpft aus der Quelle unserer Popel-Weisheit …
Popel essen Regel Nr. 1
Popel sind diskret zu verspeisen. Es ist nicht angebracht, dem Sitznachbarn im Bus das Innenleben der eigenen Nase zu präsentieren, indem der Zeigefinger tief in die Nasenöffnung gesteckt wird, um anschließend das Innere mit intensiven Drehbewegungen nach außen zu befördern. Bei dieser Gelegenheit möchten wir darauf aufmerksam machen, dass Personenkraftwagen rundherum mit Fenstern ausgestattet sind, d. h.: Menschen auf der Straße oder in anderen Fahrzeugen sind durchaus in der Lage, in das Innere unseres Autos zu schauen und uns beim Popeln wie auch beim Verspeisen selbiger zu beobachten. Nicht angenehm. Für niemanden.
Popel essen Regel Nr. 2
Popel sind aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Wirkung regelmäßig von den Nasewänden zu entfernen und zu sich zu nehmen. Wer zu den 10 Prozent gehört, die tatsächlich einen Ekel vor den eigenen Popeln verspürt, sollte sich über lustige Spiele an das Popelthema annähern: Kostenlose Online-Versionen bereiten Ihrem Browser allerhöchstes Popel-Vergnügen!
Popel essen Regel Nr. 3
Popel-Teilen wird gesellschaftlich als eher unerwünscht betrachtet. Teilen Sie Kekse! Teilen Sie Bonbons! Teilen Sie unseretwegen auch Ihre Pizza mit der Tante des Freundes Ihrer besten Freundin – behalten Sie Ihre Popel jedoch bitte stets für sich!
Bedenken Sie: Jeder von uns hat die eigenen Popel immer bequem und komfortabel dabei. Die äußerst praktische Popelproduktion sorgt für ausreichenden Nachschub. Somit ist der Bedarf an Popeln gedeckt und die Zivilisation hat das Teilen von Popeln aus unserem Alltag verdrängt. So nett Sie es vielleicht auch meinen, Ihr Gegenüber könnte äußerst distanziert auf Ihr Angebot reagieren!
Popel essen Regel Nr. 4
Popler, die ihre Beute trotz bester Argumente partout nicht verspeisen möchten, sorgen bitte für eine diskrete Entsorgung. Schnodder und Bullemänner sind bitte nicht an Möbeln, unter Tischplatten oder sonstigen Geheimverstecken anzubringen. Beiträge und Berichte empörter Finder belegen, dass versehentliches Hineingreifen mindestens ebenso ekelhaft ist, wie anderen beim Verspeisen ihrer Popel zusehen zu müssen.
Popel essen Regel Nr. 5
Die Qualität der Popel unterscheidet sich je nach Lebensraum, Klima und Jahreszeit. Untersuche dein Nasenbrot auf Farbe, Größe, Geruch, Konsistenz, Form und – natürlich – Geschmack. Zu empfehlen ist die gelbgrüne und schleimige Variante, geschmacklich beliebter sind im Allgemeinen jedoch die rostbraunen Popel von krossiger Konsistenz und Bissfestigkeit.
Popel essen Regel Nr. 6
Verunglimpfungen von Popeln, Nasebohrern und Popelessern sind künftig zu vermeiden, da derlei Vorurteile für das negative Bild der äußerst gesunden und köstlichen Popel verantwortlich sind. Beispiele hierfür sind:
✘ „Jeder Popel fährt ’nen Opel!“
✘ „Geburtstage sind wie Popel: Je mehr man davon hat, desto schwerer kann man atmen!“
✘ „Wenn du beim Nasebohren oben angekommen bist, schick ’ne Ansichtskarte!“
✘ „Die meisten gehen nur in sich, um Popel herauszuholen!“ (Zitat von Popel … äh … Pop-Titan Dieter Bohlen)
✔ Ab jetzt heißt es also nur noch: „Mein Popel, dein Popel – Popel sind für jeden da!“
Popel essen Regel Nr. 7
Toleranz zeigen! Es gibt so viele Popel-Methoden wie es Popler gibt – keine Popelvariante ist richtig, keine ist falsch. Individuelles Nasebohren erfordert eine individuelle Popeltechnik – und so existiert der Wühler, der Schaufler, der Dreher, der Bohrer, der Kratzer, der Knibbler, der …
Gemeinsam bringen wir den Popel zurück!
Wenn wir all diese Regeln beherzigen, ebnen wir dem Popel seinen Weg zurück in die moderne Gesellschaft. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass der Nasenschnodder seine verdiente Anerkennung bekommt. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass der Popler öffentlich respektiert und weder beschimpft noch ausgelacht wird. Steht auf und kämpft! Kämpft für euer Recht, zu popeln!